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Körpereinsatz gegen Phallussymbole: Femen-Aktivistin
Solange er sich noch nicht die Kleider vom Leib gerissen hat, sieht der Anti-Fan dieser Europameisterschaft dem typischen Fußball-Fan zum Verwechseln ähnlich. Am vergangenen Freitag beispielsweise, in Warschau, hatten sich mehrere von ihnen als polnische Schlachtenbummler getarnt: Alberne Mützen und Perücken in den Nationalfarben Rot und Weiß auf dem Kopf, schlenderten sie in Richtung Stadion, die Augen glänzten vor Vorfreude. Dann musste alles ganz schnell gehen: Kopfbedeckung runter, Blumenkranz aufs Haar, weg mit dem Pullover und los: „Fuck Euro!“, riefen die Anti-Fans. Sie hatten die Parole noch zum Nachlesen auf ihre nackten Oberkörper gepinselt.
Die Feinde dieser Europameisterschaft sind junge Frauen mit nackten Brüsten, feministische Aktivistinnen aus der Ukraine, die sich „Femen“ nennen und sich vorgenommen haben, dass die vorrangig männlichen Fans es sich in den Gastländern des europäischen Fest des Fußballs, wo nicht nur das Bier, sondern auch Sex mit Frauen billig zu kaufen ist, nicht allzu gemütlich machen.
Vor allem in der Ukraine grassierten Prostitution und Sextourismus schon längst; in den vier Wochen der Europameisterschaft könnte das Gastland endgültig zum Bordell Europas verkommen, fürchten die Femen-Aktivistinnen, deren öffentliche Auftritte mehr oder weniger derselben Choreographie folgen: Brüste raus und brüllen, bis die Polizei kommt; Femen ist in der Ukraine nicht als politische Organisation anerkannt, der Protest gilt dort als Ruhestörung.
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Beinahe wäre der Pokal gefallen
Dabei ist die Gruppe älter als das Gerede um die Fußball-EM. Vor vier Jahren haben drei Frauen Femen gegründet, um sich gegen Männermacht und Machogehabe zur Wehr zu setzen. Ihre Brüste zeigen die jungen Frauen nun auch außerhalb der Ukraine: Am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos demonstrierten sie bei Minusgraden gegen häusliche Gewalt, in Paris entblößten sich einige Frauen jüngst vor der ukrainischen Botschaft - genauso wie am vergangenen Wochenende in Hamburg auf der Reeperbahn, wo man die Dominanz des deutschen Mannes schlechthin verortet.
Femen spielen halt gern mit Symbolen: Der EM-Pokal sehe aus wie ein Phallus, befanden die Feministinnen, als er vor Wochen der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Eine Femen-Aktivistin hätte ihn fast vom Sockel geschubst.
Quelle: F.A.Z.
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Femen-Proteste: Kampf mit bloßen Brüsten
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Kampf mit bloßen Brüsten
Von Eva Berendsen
Ob Reeperbahn, Wirtschaftsgipfel oder Fußball-EM: Die ukrainischen Aktivistinnen von „Femen“ setzen sich gegen Männermacht und Machogehabe zur Wehr - und nutzen dafür zwei gute Argumente.
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