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Proteste in Paris: Eine Femen-Aktivisten ließ sich in Anspielung auf die Hinrichtungen im Iran von einer Brücke über der Seine hängen. Auf einem Transparente daneben steht: "Willkommen Rohani, Henker der Freiheit." (JOEL SAGET / AFP)
Beim Protest gegen den iranischen Präsidenten Rohani zeigten sich die Femen-Aktivistinnen in Paris nicht mit blankem Busen. Nehmen sie etwa Rücksicht auf religiöse Gefühle in Iran?
Präsident Hassan Rohani auf Staatsbesuch in Paris − Gelegenheit für die Aktivistinnen von Femen, gegen Menschenrechtsverletzungen in der Islamischen Republik Iran zu protestieren. Aber ganz gegen ihre Gewohnheit nicht mit nacktem Oberkörper.
Die Vorgeschichte: Eine Station zuvor, in Rom, wurden antike Statuen hinter Kartons versteckt, weil man die religiösen Gefühle des Gastes nicht verletzen wollte.
Nimmt jetzt möglicherweise sogar Femen Rücksicht auf die Gefühle des iranischen Präsidenten? Das beantwortet die Philosophin Catherine Newmark im Gespräch mit Gesa Ufer:
"Ja, das ist furchtbar, nicht mal auf Femen ist mehr Verlass! Nein, natürlich, in gewisser Weise ist das ein sehr gelungener Kommentar. Andererseits kann man sagen: Femen müsste da jetzt erst recht draufhauen, die zeigen ja ihre Brüste bei jeder Gelegenheit, die müssen jetzt Rohani endlich mal ihre Brüste zeigen, aber andererseits ist natürlich der Kommentar schon ein sehr guter: Wenn schon die Venus und andere Statuen in Italien verhüllt werden, dann verhüllen wir auch unseren Busen. (...) Generell kann man ja sagen, dass diese Nacktheit, um die es hier geht, sich zu kulturellen Missverständnissen unfassbar gut eignet."
Via: deutschlandradiokultur.de
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